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Definition: Kernbohrer
Denken wir an einen Bohrer, entstehen automatisch Bilder von Bohrwerkzeug, die Löcher in verschiedene weiche bis harte Materialien bohren. Die entstandene Lochgröße beginnt in der Regel bei geringfügigen Millimetern bis maximal wenigen Zentimetern. Der Markt verlangt jedoch mehr als das.
Viele Branchen benötigen eine große Öffnung, als Grundlage für Ihre Kernaufgabe. Ein “normaler” Bohrer zerspant das gesamte Material und das Bohrmehl bleibt zurück. Im Vergleich dazu wird mit einem Kernbohrer im Werkstück eine kreisrunde Form gebohrt. Bei diesem Vorgang bleibt ein Kern, der Bohrkern, übrig - deshalb Kernbohrung.
Artverwandt mit dem Kernbohrer ist die Lochsäge, die man überwiegend in Holz oder zum Metall bohren verwendet. Es gibt eine Reihe von Kernbohrer, wie z.B. die Bohrkrone Bimetall, Bohrkrone für Metall, HSS-Kernbohrer und Diamant-Bohrkronen. Die genannten Werkzeuge haben einen essentiellen Zweck - ein gleichmäßiges Loch zu bohren.
Aufbau - Die Bestandteile einer Kernbohrkrone
Ein Kernbohrer besteht immer aus einem kreisförmigen Körper mit unterschiedlichen Kernlochbohrer Durchmessern. Im Schnitt greift der Anwender auf folgende Größen zurück: 42 mm, 52 mm, 72 mm, 102 mm, 150 mm. Auf der einen Seite des Kronenkörpers befindet sich der Anschluss. Auf der anderen Seite des Kronenkörpers der Schneidrand. Der Kernbohrer wird auch Kronenbohrer genannt. Die Ursache dafür ist die Analogie zur Krone eines Königs. Die Eigenschaften des Schneiderands entscheiden darüber, welches Material bearbeitet werden kann.
Anwendungsgebiet einer Kernbohrkrone - Was wird gebohrt?
Es gibt eine Reihe von Gewerken, die einen Kernbohrer benötigen.
Angefangen bei Bohrungen durch Stahlbeton. Das bezieht sich auf Hausanschlüsse, die Kellerwand, Mauerwerk oder Beton, um z.B. die Wasserversorgung im Fundament zu legen und die Stromversorgung sicherzustellen. In der Praxis wird das Loch gebohrt, Dichtungen eingesetzt und durch diese Dichtung werden Kabel und/oder Rohre gelegt.
Je nach Material musst Du unbedingt nass bohren. Dazu zählen vor allem harte Materialien, wie Granit, Naturstein, Marmor, Beton, Stahlbeton, Asphalt. Das Wasser sorgt für ausreichende Kühlung und einem effektiven Bohrmehlabtransport. Wichtig: Beim Kernbohren von Metall muss Schneidöl verwendet werden, damit das Material gekühlt wird und der Bohrer sich so wenig wie möglich im Einsatz abnutzt.
Materialien aus Holz, Ziegel, Gasbeton, Bims, Gipskartonplatten und Kalksandstein sollten trocken gebohrt werden.
Je nach Werkstück-Art entwickelt sich viel Staub. Nach dem Arbeitsschutzgesetz gilt es jedoch Staub am Arbeitsplatz bestmöglich zu vermeiden. Aus diesem Grund empfiehlt sich neben der obligatorischen Staubmaske mit entsprechender Staubabsaugung zu bohren. Das dient als Schutzmaßnahme für Deine Gesundheit und darüber hinaus vermindert es den Schmutz am Einsatzort.
Kernbohrtechniken
Es gibt zwei Varianten Bohrungen vorzunehmen. Entweder Handgeführt oder mit Stativ. Jede Methode hat seinen eigenen Workflow.
Handgeführtes Kernbohren
Hier empfehlen wir Dir mit einer kurzen Bohrkrone, bis maximal 165 mm zu arbeiten. Der Vorteil ist eine leichtere Handhabung durch das geringere Gewicht im Vergleich zu einer langen Bohrkrone. Ist Dir neben der gleichmäßigen Bohrung auch eine präzises Bohrergebnis wichtig? Dann solltest Du eine Zentrierung z.B. Zentrierstange oder -bohrer verwenden. Die Zentrierung sorgt für ein einfaches Anbohren und dient auch als Führung für den Kernbohrer. Das Resultat ist eine punktgenaue Bohrung.
Tipp: Entferne, wenn möglich, die Zentrierung nach 2 cm Bohrtiefe, da es andernfalls zum Verkanten der Bohrkrone führen kann.
Trockenbohrungen sind bei folgenden Anwendungen erforderlich:
Eine Kernbohrung in den Kamin für Kaminanschlüsse oder Kernbohrung für Dunstabzugshauben. Darüber hinaus werden Trockenbohrungen mit Hilfe der Trockenbohrkrone für Unterputzdosen, Bohrkrone für Steckdosen in den Durchmessern 68 mm oder Verteilerdosen mit 82 mm umgesetzt.
Stativgeführtes Bohren
Bei dieser Methode wird die Bohrmaschine auf einem Bohrstativ montiert (Kernbohrständer). Hier werden lange Bohrkronen eingesetzt. Eine Arbeitslänge von ca. 450 mm werden am häufigsten für bspw. Hausanschluss- oder Kanalrohrbohrungen verwendet. Mit dem Bohrstativ wird bei richtiger Vorbereitung (saubere Ausrichtung und Montierung, um Arbeitsunfälle zu vermeiden) konstanter Vorschub des Bohrers gewährleistet. Bei diesem Vorgang wird keine Zentrierung benötigt, da der Kernbohrer auf der Maschine automatisch geführt wird. Durch die Leistungsübersetzung des Bohrstativs wird starker Druck aufgebaut. Ein starker und schneller Bohrfortschritt ist das Ergebnis.
Auf dem Bohrständer sollte, aufgrund der Hitzeentwicklung etc. ausschließlich Nass gebohrt werden.
Bohrkrone mit Schlag oder ohne? Soft- oder pneumatischer Schlag?
Um mit einem Kernbohrer zu arbeiten wird eine Antriebsmaschine benötigt. Für die meisten Anwender kommt eine Bohrmaschine in Frage. Hier gibt es unterschiedliche Hersteller und Spezifikationen. Im Fall einer Diamant-Bohrkrone braucht es eine Diamant-Bohrmaschine. Warum?
Je nach Durchmesser und Art der Kernbohrung sind entsprechende Drehzahlen/Umdrehungsgeschwindigkeiten erforderlich. Häufig wird ein Kernbohrer auf einer Bohrmaschine mit zuschaltbaren Schlag verwendet. Somit hast Du an der Bohrmaschine die Option, ob Du mit oder ohne Schlag bohren möchtest.
Vorsicht: nicht jede Bohrkrone eignet sich zum Bohren mit Schlag.
Beim Bohren mit Schlag erreicht man im Normalfall einen schnellen Vorschub.
Das Resultat: der Arbeitsfortschritt ist schneller und die Kosten für eine Kernbohrung sinkt. Nicht jede Bohrkrone ist für Schlagbohrungen geeignet, da die Bohrkrone durch den Schlag beschädigt werden kann. Das Stammrohr wird verletzt und kann ggf. Risse aufweisen.
Die Mehrheit der schlagfähigen Hohlbohrkronen sind für Softschlag ausgelegt. Das sollte im Vorfeld, am besten vor Kaufentscheidung, geprüft werden. Diese Information kann aus der Betriebsanleitung der Maschine und Bohrkrone entnommen werden.
Der pneumatische Schlag ist für die Bohrkrone “Hartmetall” geeignet. Das bedeutet der pneumatische Schlag wird niemals in Verbindung mit einer Bohrkrone aktiviert.
Ausnahme: die Hartmetall Hohlbohrkrone, die zum Bohren von Schalter und Verteilerdosen verwendet wird.
Anschlüsse
Kernbohrer haben je nach Hersteller und Maschinen-Typen unterschiedliche Bohrkronen Aufnahmen. Diese sind z.B. 6-Kant (HEX), Bohrkrone mit SDS plus oder Bohrkrone mit SDS max, 1 1/4” UNC (F), ½” BSP (F), M14, M16 und M18.
Viele Hersteller haben Spezial-Anschlüsse, um den Anwender an das System zu binden.
Übersicht typischer Aufnahmen/Kernbohrkronen
Hohlbohrkrone: SDS plus, SDS max
Bimetall-Kernbohrer, Kernbohrer für Metall, HSS-Kernbohrer: Weldonschaft (3/4”) oder herstellerspezifische Anschlüsse
Lochsägen: 6-Kant-Schaft (HEX)
Diamant-Bohrkronen: 1 1/4” UNC (F), ½” BSP (F), M16
Diamant-Dosensenker: M16, M18
Fliesen-Bohrkrone: M14, HEX
Adapter für Kernbohrer
Vor allem im Privatbereich kann man nicht für jeden Anschluss eine spezielle Maschine haben, das sprengt den Platz und den Geldbeutel. Deshalb gibt es für jeden Anschluss eine entsprechende Adapterlösung. Damit Du im Chaos der Adapteranschlüsse nicht untergehst empfehlen wir Dir die zwei Anschlüsse, die miteinander verbunden werden sollen, vorab zu notieren. Dadurch fällt das Bestimmen des Adapters einfacher.